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1948 - 1979
1948 - 1949 | 1950 | 1951 - 1963 | 1964 - 1976 |
1977 | 1978 | 1979 |
1948 - 1949 Der Neubeginn Der Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg stellt sich im Rückblick als ein zwiespältiges Ereignis dar: Einerseits standen die Hypotheken der jüngsten Vergangenheit nach wie vor im Raum. Auf der anderen Seite strebte die Generation der "Davongekommenen" nach einem Neubeginn. Hinzu kam eine Vielzahl von interessierten Neubürgern, die Heimatvertriebenen. Das offizielle Vereinsgeschehen eröffnet mit einer Ausschuss-Sitzung am 27. Oktober 1948. Nahezu einhundert Mitglieder waren dem Verein beigetreten. Leider hatte die Währungsreform dem Vereinsvermögen fast den Garaus bereitet, so dass man trotz des Zustroms an Mitgliedern ernsthaft an ein Aufhören dachte. Am 14. November 1948 fand ein erster Vereinsabend im Hirschsaal statt. Die dichtgedrängten Reihen der Mitglieder und der Gäste gaben dem Verein gehörigen Auftrieb. Nach wie vor waltete Gottlob Geißler seines Amtes und fand große Anerkennung. Erstmals wieder schloss man dann an einen Brauch der Vorkriegszeit an und spielte am Heiligen Abend zur Weihnacht auf: "Stille Nacht, heilige Nacht" und "Oh, du fröhliche" - manchem der Neu- und Altbürger standen die Tränen in den Augen. Den Neubeginn besiegelte die erste Weihnachtsfeier nach zwölf Jahren am 1. Januar 1949 im Hirschsaal. Ein solches Fest hatte die Vereinsgeschichte bislang nicht gesehen. Unmittelbar nach Saalöffnung strömten die Menschen herein, um noch einen Sitzplatz zu ergattern. In fieberhaftem Fleiß hatte eine Vielzahl von Aktivisten ein zwölfteiliges Programm auf die Beine gestellt, das erst um 2 Uhr in der Nacht ein Ende fand. In der ersten Generalversammlung nach dem Krieg, am 16. Januar 1949, wählten die Mitglieder Karl Maier, der den Verein in den letzten Jahren kommissarisch geführt hatte, durch Zuruf wieder. In der schweren Zeit der Besatzung hielt vor allem der Gründungsvorsitzende, der Bauunternehmer Albert Klass, treu zum Verein. Die Mitglieder dankten es ihm und wählten ihn am 22. Januar 1950 erneut zum ersten Vorsitzenden.
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1950 Das Festjahr 1950 Den Reigen des ereignisreichen Festjahres 1950 eröffnete ein Faschingsball am 11. Februar im Hirschsaal. Am 10. und 11. Juni folgte das Fest zum 25jährigen Jubiläum des Musikvereins. Wie schon üblich, fand am Samstag das Festbankett statt. Obwohl bis in den Morgen getanzt wurde, waren die Musiker um 6 Uhr schon wieder auf den Beinen, um die Tagwacht zu blasen. Am Festzug beteiligten sich 11 Kapellen der Musikervereinigung Hohenneuffen, die an diesem Tag ihr achtes Musikerfest feierte. "Graziös und beschwingt" hatten die Festdamen ihren Auftritt und boten "Figur um Figur" dar. Nach dem Vortrag der Gastvereine wurde in heiterer Stimmung bei voll besetztem Zelt, das auf dem Festplatz "Lehmgrube" stand, getanzt und gefeiert. Es folgte der Herbstball (Winzerfest) am 22. Oktober. Dazu musste die Kelter geräumt und gesäubert werden. Trotz der eingetretenen Kälte und der vorherrschenden Enge gab es ein reges Treiben. Den Abschluss des Festjahres bildeten die Weihnachtsfeiern, die man in zwei Teile aufteilen musste: Die Mitglieder mit den Buchstaben A bis K feierten am 1. Januar, die restlichen am 7. Januar 1951.
25jähriges Jubiläum im Jahre 1950
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1951 - 1963 Wechsel und Neuanfang Das Jahr 1951 brachte eine wichtige Änderung in der Vereinsgeschichte. Die Proben wurden nun in den Festsaal der Schule verlegt. Im Januar 1952 trat Paul Keppeler aus Linsenhofen als Dirigent ins Amt, musste aber schon im April 1953 wegen Überlastung den Stab an Musikprofessor Schmid aus Neuffen abgeben. Schmid leitete die Kapelle nur bis zum Jahresende 1954. Nach einer kurzen Übergangszeit mit Ernst Maier aus Frickenhausen begann ab Oktober 1955 die fast zehnjährige erfolgreiche Aufbauarbeit unter dem Dirigenten Hugo Kretschmann. Albert Klass trat 1954 aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des ersten Vorsitzenden zurück. Als Ehrenvorstand des Musikvereins starb er am 9. März 1956. Am 7. Februar 1954 wurde der Flaschnermeister Karl Rebmann zum neuen Vorsitzenden gewählt, der aber bereits ein Jahr später das Amt an den langjährigen Schriftführer Philipp Baumann abgab. Dieser war schon 65 Jahre alt, als er das Amt antrat, somit konnte er nur für eine Übergangszeit in Frage kommen. Baumann schied 1959 als Vorsitzender aus, blieb aber dem Musikverein bis zu seinem Tod im Februar 1968 in vielfältiger Weise verbunden.
Die begonnene positive Entwicklung kehrte sich, nicht zuletzt durch die wiederholten Vorstands- und Dirigentenwechsel, um. Es trat ein Tiefstand ein. 1956 verblieb noch ein Rumpfgebilde von 11 aktiven Musikern. Allein konnte man kaum noch öffentlich auftreten. Beim Bezirksmusikfest in Nürtingen und beim MVH-Fest in Oberboihingen marschierten die Musiker im Festzug ohne Instrumente mit. 89 passive Mitglieder hielten dem Verein noch die Treue. Langsam aber unverkennbar begann mit dem neuen Dirigenten Hugo Kretschmann eine Aufwärtsentwicklung. Ein Werbekonzert mit dem Musikverein Neckartenzlingen am 13. Oktober 1957 zeigte erste Erfolge. Doch bezeichnend für die damalige Stimmung ist der Vermerk des Schriftführers im Protokollbuch vom 18. Januar 1959:
Die Ära Kurt Doster In einer außerordentlichen Generalversammlung im August 1959 wurde der Kaufmann Kurt Doster zum neuen Vorsitzenden gewählt. Unter seiner langjährigen Führung, die bis 1972 dauerte, erlebte der Musikverein einen nachhaltigen Aufschwung. Der Wechsel in der Vorstandschaft kam einer Neugründung des Vereins gleich. Vorstand Doster verstand es, die Mitgliederzahl innerhalb eines Jahres zu verdoppeln. 1960 ließ Doster eine neue Vereinssatzung fertigen. Bereits 1960 wurden neue Uniformen angeschafft, die Kapelle bestand zu diesem Zeitpunkt wieder aus 32 Mann, der Mitgliederstand hatte mit 235 einen neuen Höchststand erreicht. Am 8. Mai 1960 präsentierte sich der Verein erstmals in seinen neuen Uniformen. Anlass war ein Promenadenkonzert, das vormittags in Balzholz und am Nachmittag in Beuren stattfand. Das gab Auftrieb - schon ein Jahr später überschritt die Mitgliederzahl die 300-Grenze. Erheblichen Anteil daran hatte der Dirigent Hugo Kretschmann. Mit 83 Proben in einem halben Jahr wurde 1960 ein beispielhafter Fleiß an Tag gelegt. Es reihte sich Veranstaltung an Veranstaltung: Konzerte, Gartenfeste, Weihnachtsliederspielen, Fasnetveranstaltungen mit den "Bergspatzen" aus Frankfurt, Kindergarten- und Kircheneinweihung, Wertungsspiele. Das Jahr 1962 brachte ebenfalls Neuigkeiten in der Vereinsgeschichte. Erstmals trat die neugegründete Jugendkapelle öffentlich auf. Sie stand, vor Michael Wurtz, ebenfalls unter der Leitung des Dirigenten der aktiven Kapelle, Hugo Kretschmann. Den Anlass für den ersten Auftritt der Jungmusiker bildete die Jahresfeier am 22. Dezember 1962 in der Festhalle. Michael Wurtz löste am 1. Mai 1965 Hugo Kretschmann als Dirigent der aktiven Kapelle ab. Seit Januar 1970 war Fred Stumpe aus Kohlberg für ein halbes Jahr Dirigent und wurde dann von Kurt Hermann aus Hülben abgelöst.
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1964 - 1976 Das 40jährige Jubiläum Die Feier zum 40jährigen Bestehen des Vereins übertraf bei weitem alle bislang da gewesenen Aktivitäten. Im Vorfeld hatte man eine 45 Seiten fassende Festschrift zusammen gestellt und in einer Auflage von 1 500 drucken lassen. Das Fest selbst, verbunden mit dem Bezirksmusikfest Neckar-Alb mit Wertungsspiel, fand vom 10. bis 12 Juli statt. Allein 28 Gastkapellen erschienen aus dem Bezirk, eine Kapelle kam aus der Gegend von Karlsruhe und zwei sogar aus dem Ausland.
40 Jahre Musikverein Beuren im Jahre 1964
Der Bau des Vereinsheims Die Proben des Musikvereins konnten ab Herbst 1964 nicht mehr in der Turn- und Festhalle stattfinden und mussten in den Werkraum der Volksschule verlegt werden. Seit dem Jahresende 1971 spitzte sich der Konflikt um einen geeigneten Proberaum zu. Vorstand Doster wandte sich in einem Brief vom 6. Januar 1972 an Bürgermeister Gras und den Gemeinderat. Er beklagte, dass der Verein seit den 50er Jahren nur in Provisorien hause und dass alle diese Kellerräume für die Musiker geradezu gesundheitsschädlich seien. Bürgermeister Gras machte den Vorschlag, in der Kelter "einen genügend großen Raum als Proberaum auszubauen". Das Baumaterial würde die Gemeinde stellen, für den Arbeitsaufwand müsse der Verein selbst aufkommen. Die Vereinsleitung besichtigte die Neckartenzlinger Kelter und beschloss, das Projekt anzugehen. Bereits im September 1972 wandte sich das Blatt. Eine Musikerversammlung entschloss sich kurzerhand, das Projekt Kelter aufzugeben und einen Neubau beim Sportplatz zu errichten. Im November des Jahres legte Vorstand Seifert Pläne vor, die heftig diskutiert wurden. Zu allem Unglück erkrankte Dirigent Hermann zum Jahresende so schwer, dass die Suche nach einem neuen beginnen musste. Man fand schließlich einen Ersatz in dem Dirigenten Hartwig Röhl aus Reutlingen, der zum 16. März 1973 angestellt wurde. Das Landratsamt lehnte das Bauvorhaben zunächst ab, stimmte aber dann den geänderten Plänen zu. Daraufhin konnte Kurt Klass im Mai 1973 zum Bauleiter bestimmt werden. Im gleichen Monat beschloss eine Versammlung, dass alle Mitglieder aufgesucht werden sollten, um sie zu einem Beitrag zu den veranschlagten 95 000 DM Baukosten zu bewegen.
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Das neue Vereinsheim gab Impulse für Weihnachtsfeiern, Faschingsveranstaltungen, Tanz in den Mai, Weinfeste, usw. Im Jahre 1975 wurde das 50jährige Vereinsjubiläum vom 15. bis 18. August im Rahmen eines großen Musikfestes gefeiert. Dabei konnte man auch eine Gastkapelle aus St. Nikolai (Österreich) begrüßen. Nachdem Dirigent Hartwig Röhl im Oktober 1975 aus dem Amt schied, übernahm mit Georg Schnerring ein Musiker aus den eigenen Reihen Interimsweise den Dirigentenstab. Im November 1976 wurde mit Dirigent Christof Winkler ein neuer musikalischer Leiter gewonnen, der es in den folgenden 10 Jahren hervorragend verstand, die Kapelle zu formen und musikalisch vorwärts zu bringen. Am 2. Dezember 1976 war der Musikverein mit dem "Erzherzog-Albrecht-Marsch" in der volkstümlichen Hitparade im Südwestfunk zu hören.
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1977
Walter Kicherer wird bei der Generalversammlung am 15. Januar zum 1. Vorsitzenden gewählt.
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1978
Faschingsveranstaltung am 4. Februar im Vereinsheim.
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1979
Mitwirkung beim Dorfabend der örtlichen Vereine am 10. Februar.
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