Erfahrt mehr über die wechselhafte Geschichte oder auch Anekdoten des Musikvereins aus den vergangenen 100 Jahren.
Es begab sich zu der Zeit um Oktober 1924, als sich im Gasthaus „Zum Hohenneuffen“ Freunde der Volksmusik trafen, um den Musikverein Beuren (zunächst provisorisch) zu gründen.
Die förmliche Vereinsgründung erfolgte dann im Jahr 1925. Die Führung als erster Vorstand übernahm der örtliche Bauunternehmer Albert Klass. Als Dirigent konnte Jakob Kicherer aus Neuffen gewonnen werden. Beim Musikhaus Greiss in Nürtingen wurden direkt neun Instrumente bestellt, von denen sechs sofort geliefert werden konnten.
Die Probenarbeit gestaltet sich in dieser Anfangszeit als schwierig.Da noch kein geeigneter Übungsraum zur Verfügung stand, wurde abwechselnd bei den Musikern zu Hause geprobt.
Dies sollte sich jedoch bereits im Jahr 1925 durch einen Beschluss des Gemeinderats ändern. Von da an wurde in der sog. „Kleinkinderstube“ geprobt.
Bereits im Dezember 1925 konnte bei der Weihnachtsfeier des Arbeitervereins der erste Auftritt stattfinden. Nach einer Marschprobe „auf der Stelle“ im Winter 1926, die laut Protokoll „gar nicht so schlimm ausfiel, wie man gedacht hatte“, zog das herbeigeeilte Publikum auf dem Nachhauseweg hinter der Musik wie in einem Festzug in den Ort. Auch wurde bereits der erste Fasching in Form eines Kappenabends gefeiert, der den Zusammenhalt weiter festigte.
Ab Mitte 1926 einigte man sich mit Dirigent Kicherer auf ein Probenentgelt von 2,50 Mark. Von diesen wollte Kicherer wieder 0,50 Mark an den Verein stiften. Neue Instrumente (Tuba, Klarinette, gr. Trommel) wurden angeschafft sowie der erste Wander-Ausflug durchgeführt.
Musikalisch ging es in den ersten Jahren weiter bergauf, sodass bereits im Jahr 1929 beim Kreis-Wertungsspiel in Neuffen ein 1. B-Preis erspielt werden konnte.
In den folgenden Jahren konnten durch Stiftungsfeste, Weihnachtsfeiern und Werbetage sowohl etwas Geld als auch neue Mitglieder gewonnen werden. Mit der Machtergreifung 1933 und der damit verbundenen Gleichschaltung des Vereins verdunkelten sich die positiven Zeiten des Vereins merklich.
Viele der Musiker kamen nicht mehr zu den Proben oder fühlten sich krank. Vorstand Klass sprach bei einer Generalversammlung von einer „tückischen Krankheit, der der Verein zum Opfer zu fallen drohe“. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde dann das gesamte Vereinsleben vollständig lahmgelegt.