Erfahrt mehr über die wechselhafte Geschichte oder auch Anekdoten des Musikvereins aus den vergangenen 100 Jahren.
Der Wiederbeginn nach dem Krieg sollte sich nicht so einfach darstellen. Einerseits standen die Ereignisse als Hypotheken der jüngsten Vergangenheit im Raum. Andererseits strebte die Generation der Überlebenden und Davongekommenen nach dem Neubeginn. Auch in den Reihen des Musikvereins waren Kriegstote zu beklagen.
Das offizielle Vereinsgeschehen startete im Oktober 1948. Knapp 100 Mitglieder waren dem Verein beigetreten. Bedingt durch die Währungsreform war das Vereinsvermögen komplett zusammengeschrumpft und man dachte trotz des Zustroms an Mitgliedern ans Aufhören.
Im November 1948 fand ein erster Vereinsabend im Hirschsaal satt. Dies gab dem Verein gehörigen Auftrieb. Gottlob Geißler war weiterhin Dirigent.
Am hl. Abend nahm man den Brauch der Vorkriegszeit wieder auf und spielte im Ort „Stille Nacht“ und „O Du fröhliche“. So manchem Bürger standen die Tränen in den Augen.
Gänzlich besiegelt wurde der Neubeginn mit der Weihnachtsfeier am 1. Januar 1949. Dem Chronisten zufolge gab es ein solches Fest in der Vereinsgeschichte bislang noch nicht. Die Menschen strömten in Massen und unmittelbar nach Saalöffnung war dieser bis auf den letzten Platz restlos besetzt. Mit viel Fleiß wurde von den Aktiven ein zwölfteiliges Programm zusammengestellt, das erst um 2 Uhr in der Nacht enden sollte.
Die Proben in dieser Anfangszeit wurden zeitweise auch im Freien auf dem Engelberg abgehalten. Anschließend zog man mit Marschmusik wieder ins Dorf zurück.
Bei den Generalversammlungen wurden Anfang 1949 Karl Maier und im Jahr 1950 der Gründungsvorsitzende Albert Klass zum 1. Vorsitzenden gewählt. Damit war der Neubeginn des Musikvereins geglückt und es sollte von nun an weiter bergauf gehen.