100 Jahre Musikverein Beuren
Erfahrt mehr über die wechselhafte Geschichte oder auch Anekdoten des Musikvereins aus den vergangenen 100 Jahren.
Folge 6 von 1975 bis 1988
Nachdem 1975 das 50 Jahr Jubiläum nachgeholt wurde, stand 1976 ein erneuter Einschnitt an. Dieses Mal sollte es ein durchweg positiver Beginn einer musikalischen Ära werden.
Christof Winkler, ab November 1976 neuer Dirigent, verstand es in den folgenden 10 Jahren, die Kapelle musikalisch zu formen und nach vorne zu bringen. So konnte sich die Kapelle bei verschiedenen Wertungsspielen mehrere 1. Ränge, zum Teil mit Auszeichnung, erspielen.
Von der Nachhaltigkeit dieses Aufschwunges profitiert der Musikverein bis heute. Denn in dieser Zeit traten einige nicht nur musikalisch wichtige und aktive Musiker dem Verein bei. Diese sind Frank Klass (Flocky, 1977), Frank Oswald (Veddr) und Clemens Schwickert (Schwicki, beide 1979/80), Eberhard Klotz (Spaechl, 1983), Bianca Lutz (Bio, 1984) sowie Angelika Prinz (Geli, 1985).
Viele Auftritte, Feste und Konzerte wurden in dieser Zeit gespielt. So wurde u.a. das Weinfest erstmals 1985 in der renovierten und zum Festsaal ausgebauten Kelter gefeiert. Das inzwischen zur Tradition gewordenen Fest entwickelt sich immer mehr zum Treffprunkt guter Blasmusik. Im Dezember 1976 konnte man den Musikverein im Radio bei der volkstümlichen Hitparade des Südwestfunks mit dem „Erzherzog-Albrecht Marsch“ hören.
Ausflüge in den Bayerischen Wald, an die Mosel, zum Kloster Andechs oder auch ins österreichische Montafon stärkten den Zusammenhalt des Vereins. Übrigens: an dieser Stelle sei verraten, dass es im Keller unserer Pension in St. Gallenkrich gar keine Sauna gab! Ebenso beliebt waren die Familienwanderungen an Himmelfahrt, mit traditionellem Fußballspiel „Alt gegen Jung“ und die legendären Binokel- bzw. Gaigel-Runden (zumeist in 6er-Formation… „wer tritt mi do?“…“oh, do druckt mei Herz…“).
1977 wurde mit Walter Kicherer ein neuer 1. Vorsitzender gewählt. Er sollte die Geschicke des Musikvereins bis ins Jahr 1988 lenken. Überliefert ist u.a. aus dieser Zeit eine Ausschusssitzung, bei der man längere Zeit über die Anschaffung eines Werkzeugkoffers diskutierte. Bis irgendwann jemandem auffiel, dass ein solcher bereits im Hausgang stehen würde. Daraufhin Kicherer: „I han ja g´wußt, dass dr Ausschuss dem Kauf zustimmen tut, und deswegen han i den halt glei scho mal kauft!“
Auch bei der Jugendkapelle wurde ein Neubeginn gewagt. Unter Leitung von Georg Schnerring konnte bereits 1982 beim Wertungsspiel in Ohmden mit der Note „sehr gut“ ein hervorragendes Ergebnis erzielt werden. Jörg sollte es auch sein, der die Stammkapelle 1987 musikalisch übernahm.
Bei der Generalversammlung 1988 wurde mit Bernhard Laderer ein neuer 1. Vorsitzende ins Amt gewählt, der den Musikverein nachhaltig positiv verändern sollte. Walter Kicherer wurde an diesem Abend zum Ehrenvorsitzenden ernannt.